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GRUNDSCHULE GAULSHEIM Demonstration in Mainz und Unterschriftenübergabe an Ministerin
Von Erich Michael Lang
GAULSHEIM/MAINZ. Der Protest ist vor der Haustür des Bildungsministeriums angekommen. Am Mittwochnachmittag demonstrierten annähernd 100 Eltern, Kinder und Unterstützer in Mainz am Landtag für den Erhalt der Gaulsheimer Grundschule und gegen die Schließungspläne der Landesregierung.
Die Elternvertreter übergaben dabei vor Ort Ministerin Stefanie Hubig eine Liste mit über 5000 Unterstützungsunterschriften für die Schule. „Diese Welle der Unterstützung und Sympathie hat uns selbst ein bisschen überwältigt“, sagt Christine Goebel von der Initiative für die Grundschule. „Auch wenn die Unterschriften nur ein Symbol sind, so sind sie aber auch ein sehr deutlicher Hinweis, dass unsere Schule und auch diese Schulform breiten Rückhalt in der Bevölkerung hat.“
Als unbeugsames, „gallisches Dorf“ traten die Gaulsheimer in der Landeshauptstadt auf, im Gepäck auch einen „Zaubertrank“ mit vielen guten Argumenten für die Schule. Die Landesregierung hatte seit Februar 2017 Zwerggrundschulen von der Aufsichtsbehörde ADD auf deren Existenzfähigkeit prüfen lassen. Die Gaulsheimer Grundschule An den Rheinwiesen zählt dabei zu den neun Zwergschulen im Land, die aus Sicht der ADD die Kriterien für einen Fortbestand nicht erfüllen. Im Sommer 2018 soll die Schule geschlossen werden. Allerdings sind alle notwendigen Gespräche, damit die Entscheidung Rechtskraft erlangt, noch nicht abgeschlossen (wir berichteten).
Ministerin Hubig wurde von den Eltern eigens der „Zaubertrank“ serviert, wie Jan Frerichs, der Sprecher der Elterninitiative berichtet. Dabei wurde der Ministerin ein Schreiben überreicht, in dem die Elterninitiative all ihre Argumente für den Erhalt des Schulstandortes zusammenfasst. Das Schreiben liegt der AZ vor.
In dem Brief verweisen die Eltern auf die breite Unterstützung für die Schule. Unter anderem hatte auch der Rat der Stadt Bingen als Schulträger einmütig eine Resolution zum Erhalt der Schule verabschiedet. Für die Kinder sei der Weg zu einem anderen Schulstandort zu lang; außerdem gebe es beispielsweise in Kempten keine räumliche Kapazität. Auch hätten Landtagsabgeordneter Hüttner und Staatssekretär Barbaro vor Ort in Rücksprache mit dem Bildungsministerium erklärt, der Schulstandort sei gesichert. Schließlich investiere die Stadt Bingen als Schulträger weiterhin in den Standort. Die Gaulsheimer Schule hat 28 Schüler, die jeweils jahrgangsübergreifend in einer Klasse für die 1. und 2. und die 3. und 4. Stufe unterrichtet werden.
Die Eltern lancieren dabei einen Vorschlag, der im politischen Bingen als Option auch bereits die Runde macht: Möglicherweise könnten die Schulbezirke Kempten und Gaulsheim zusammengeführt werden, sodass Gaulsheim als „Sprengelschule“ von Kempten erhalten bleibe. Dies mache auch wegen der bereits bestehenden, jahrelangen Zusammenarbeit mit Kempten Sinn. Unter anderem ist Kerstin Achenbach Leiterin beider Schulen. „Wir fordern, die Gaulsheimer Schule mit der Grundschule im Nachbarort zu einer Organisationseinheit zusammenzulegen und auf diese Weise als Außenstelle zu erhalten“, sagt Simone Pieroth, Schulelternsprecherin in Gaulsheim.
Zudem, so die Eltern, seien in dem Prüfverfahren der ADD wichtige Aspekte nicht zur Kenntnis genommen worden. Dies betreffe beispielsweise die Ausstattung der Schule, das organisatorische Profil mit dem spezifischen Betreuungs- und pädagogischen Konzept, die Kooperationen mit den Vereinen im Stadtteil oder umgekehrt auch das Engagement der Schule für die dörfliche Gemeinschaft, unter anderem mit der Teilnahme am Adventsmarkt. „Für den Ort sind Kindergarten und Schule ein Standortvorteil, weil frei werdender Wohnraum in Gaulsheim nur so für Familien interessant ist“, argumentieren die Eltern weiter. Durch die drei Kinder- und Jugendwohngruppen der Jugendhilfe in Bingen Gaulsheim sei außerdem eine kurzfristige Aufnahme von weiteren Kindern schnell und unvorhersehbar jederzeit möglich. Die Eltern bitten die Ministerin, ihre Entscheidung „mit Augenmaß“ zu überprüfen.
Nach der Demonstration sprach Jan Frerichs gegenüber der AZ von einem „Erfolg“. Die Ministerin habe sich bei der Unterschriftenübergabe für ein Gespräch lange Zeit genommen. Sie habe um Verständnis für die Haltung des Ministeriums geworben, zugleich aber zugesichert, sich die Argumente der Eltern genau anschauen zu wollen. Frerichs sieht nun auch die Stadt als Schulträger in der Pflicht, Zusagen einzuhalten. Dabei geht es unter anderem um die Sanierung der Toilettenanlage.
LESER HELFEN UND TERMIN
Die große Gemeinschaftsaktion der AZ „Leser helfen“ unterstützt in diesem Jahr die Gaulsheimer Grundschule An den Rheinwiesen. Der Spendenaufruf gilt für viele, dringend benötigte Materialien, durch die das einmalige pädagogische Konzept der Schule unterstützt wird. Zugleich setzen die Spender mit ihrer Unterstützung ein Zeichen, dass sie für den Erhalt der Grundschule und für wohnortnahe Bildungsangebote sind.
In den kommenden Wochen stellen wir zur Spendenaktion die Schule und die Schulgemeinschaft vor. Der nächste Beitrag erscheint in unserer nächsten Samstagsausgabe.
In der öffentlichen Stadtratssitzung am heutigen Donnerstag , 14. Dezember, ab 18 Uhr im Kulturzentrum werden die Eltern der Grundschule Gaulsheim ebenfalls gehört. Die Fraktionen haben bereits Unterstützungsanträge gestellt. Es ist davon auszugehen, dass sich nach der Resolution vom Februar 2017 das Gremium erneut einstimmig für den Erhalt der Schule An den Rheinwiesen aussprechen wird.
Quelle: Allgemeine Zeitung
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